Nepal Annapurna Trek

 

Nach unzähligen Bollywoodfilme landete ich in der Hauptstadt Kathmandu. Schon am Flughafen bekam ich den ersten Schock. Mein Rucksack fehlte, nach meiner ersten Panik bemerkte ich die zweite Gepäckrolle, dort befand sich mein Rucksack. Ich hatte mich nur falsch angestellt. Danach fuhr ich mit dem Taxi quer durch die Stadt. Auf der nicht besonders breiten Straße fuhren etwa 4 Autos nebeneinander, dazwischen fuhren Fahrräder, Motorräder und einige Kühe liefen auch noch umher. Jedes Auto hupte so etwa fünfmal in der Minute, ich war nur froh, endlich ins Hotel zu kommen. Dort traf ich auf die anderen Teilnehmer zum Trek. Wir waren eine bunt durcheinander geworfene, aber nette Gruppe. Am darauffolgenden Tag erkundeten wir Kathmandu, ich verlief mich natürlich und kämpfte mich alleine wieder zurück ins Hotel.

 

Ab in die Berge

Nun ging unsere Trekkingtour los, wir fuhren mit einem Bus zu unserem Ausgangspunkt Besisahar. Eigentlich waren es nur knapp 200km, der Bus brauchte auf den engen Bergstraßen knapp 7 Stunden. Ab jetzt gab es keine Straßen mehr, sondern es ging ab in die Berge.

Zuerst ging es über Hängebrücken durch eine wunderschöne Landschaft, vorbei an Reisfeldern und kleinen Dörfern. Langsam ging es bergauf, dann wieder runter, der sogenannte Nepali Flat. Wir schliefen in ganz einfachen Lodges. An die Toiletten musste ich mich erst gewöhnen (nichts für Hygiene Freaks). Das Essen wurde immer frisch in der Lodge zubereitet. Hauptsächlich Reisgerichte und viel Tee. Mir schmeckte es vorzüglich. Das Wetter war auch immer hervorragend. Die Einheimischen waren immer sehr nett, besonders die Kinder. Die Nepali sind trotz ihrer Armut wahnsinnig freundlich und haben immer ein Lächeln für dich übrig. Was mir auch noch aufgefallen ist, sind die jungen Frauen, die mit so einer Eleganz durch die Dörfer gehen. Da könnte sich so manch ein Model noch etwas lernen. Nach einigen Tagen ging es richtig bergauf. Die Landschaft wurde alpiner, so ähnlich wie bei uns in den Alpen, nur dreimal so gewaltig. Am 9. Tag haben wir die 4000er Grenze erreicht. Ich gehe noch immer mit einer kurzen Hose und T-Shirt. Nur am späten Nachmittag wird es so richtig kalt. Besonders in der Nacht bin ich froh einen warmen Schlafsack zu haben. Nach einem Akklimatisierungstag wanderten wir weiter. Nun bemerkte ich die dünner werdende Luft und wir gingen relativ langsam bis zur nächsten Hütte auf etwa 4441m (Thorung Pedi). Am Abend fing es an zu schneien. Nun begann der große Aufstieg. Durch den Schnee war es um einiges schwerer, wir sahen auch fast gar nichts. Wir teilten uns während des Aufstiegs in drei Gruppen. Nun war die Höhe extrem zu spüren, aber ich hatte weder Kopfweh noch Schwindelgefühl. Mir ging es wirklich gut. Manchmal sahen wir sogar den blauen Himmel, dann kam der große Moment, wir waren auf dem Thorung La Pass auf einer Höhe von 5416m angekommen. Vor lauter Elan ging ich der zweiten Gruppe entgegen und half einem Mädel den Rucksack zu tragen und Mut für die letzten paar Meter zu geben. Nach den Gipfelfotos begann der ebenso beschwerliche Abstieg. Runter auf 3760m. Das Schneien hatte zwar aufgehört, aber es ging hauptsächlich über Geröllwüsten bergab. Nach einer langen Hängebrücke erreichten wir Muktinath, einer der heiligsten Städte der Hindus.

 

Wieder Bergab

Die nächsten Tage ging es weiter durch eine Landschaft, die der von Tibet ähnelt. Mal bergauf und dann wieder bergab und irgendwann kamen wir zu den heißen Quellen in Tatopani. Dieses Bad genoss ich besonders, ich fühlte mich danach endlich wieder frisch gewaschen. Es gab ja doch einige Tage, wo man sich nicht duschen konnte (besonders in den höheren Gegenden gab es gar keine Dusche). Einmal ging es noch mal so richtig bergauf durch riesige Rhododendron Wälder. Und wenn es mal bergauf ging, dann musst du auch wieder runter. Diesmal ging der Abstieg etwa auf 6000 Steinstufen und 2100 Höhenmeter bergab. Ich glaub, das war anstrengender als der Aufstieg zum Thorung La Pass. Danach fuhren wir mit dem Bus nach Pokhara.

 

Holy

In Pokhara hatten wir besonders viel Glück. Genau an diesem Tag wurde der Holy Tag gefeiert. Ein Fest wo alle Leute auf der Straße mit Farbe beschüttet bzw. beworfen wurden. Entweder man bleib den ganzen Tag im Hotel oder man warf sich in die Menge. Es dauerte nicht lange und wir strahlten in allen Farben, natürlich wurde niemand verschont. Es war ein wirklich lustiger Tag.

 

Retour zur Einfachheit

Zurück nach Kathmandu. Diesmal genoss ich die Stadt, ich hatte die Scheu von dem „Fremden“ verloren und hab die Stadt erkundet. Nun sah ich nicht mehr die Hektik, sondern eher die Ruhe und den Flair von Kathmandu. Auch sah ich mir einige Tempel und sonstige Sehenswürdigkeiten an. Ebenfalls sehr ungewöhnlich für uns Europäer, dass ganze Stadtteile stundenweise vom Strom getrennt werden. Du sitzt du im Restaurant und plötzlich wird der Strom abgedreht, dann kommen die Kellner und zünden Kerzen an. Ja das ist Nepal, einfach anders. Mir fallen noch viele Geschichten und Eigenheiten dieses Landes ein, aber der Platz reicht hier fast nicht aus. Ich beantworte aber gerne alle Fragen.

 

Diese Reise wird mir ewig in Erinnerung bleiben.

 

Ich möchte mich noch bei Maikl bedanken und natürlich bei unserer tollen Gruppe. Die Reise habe ich übers Internet gebucht und ich hatte verdammt viel Glück so einen "Reiseveranstalter" (Maikl mag diesen Begriff nicht) zu finden. Denn ich hatte die Möglichkeit Land und Leute kennen zu lernen, die schönen und die nicht so schönen Seiten dieses Landes, aber das Ganze sehr ehrlich.

Hier noch der Link zu Maikl´s Seite. http://www.nepaltour.de/